Das technische Rettungsteam besteht aus einer Gruppe von 6 Personen. In dieser Gruppe hat jedes Mitglied eine spezielle Aufgabe. Die Aufgaben werden unterteilt in:
IC (incident commander) – Gruppenkommandant
Medic – innerer Retter
2x Tool – Werkzeug
2x Safety – Sicherung
Ziel des technischen Rettungsteams ist es, eine verletzte Person innerhalb von 20 Minuten aus einem Unfallfahrzeug zu retten. Diese Zeitspanne findet ihren Ursprung in der „Golden Hour of Shock“. Diese Regel besagt, dass eine verletzte Person innerhalb der goldenen Stunde des Schocks die höchsten Überlebenschancen aufweist. Hierbei werden 20 Minuten für die Anfahrt der Rettungskräfte, 20 Minuten für die Befreiung des Patienten und 20 Minuten für die Überstellung ins Krankenhaus eingeplant.
IC
Der IC (Gruppenkommandant) verschafft sich am Einsatzort einen Überblick über die Lage und entscheidet darauf basierend welche Rettungs- und Sicherungsmöglichkeiten durchgeführt werden können. Im Anschluss daran ruft er die gesamte Gruppe zusammen und teilt die jeweiligen Einsatzkräfte den Aufgaben zu. Zeitgleich mit der Lageerkundung beginnt der Medic mit der Personenbetreuung von außen. Nachdem die Befehlsgebung abgeschlossen ist, kontrolliert der Gruppenkommandant das Einsatzgeschehen und gibt je nach Lage neue Befehle. Er ist für die ständige Kontrolle des Einsatzes verantwortlich.
Medic
Die wichtigste Aufgabe des Medic (innerer Retter) ist die Personenbetreuung. Er gibt Lagemeldungen an den Gruppenkommandanten weiter und ist im ständigen Austausch mit dem Tool- und Safety-Trupp. Bei Eintreffen an der Einsatzstelle übernimmt er sofort die Patientenbetreuung. Nachdem die Fahrzeuge stabilisiert und gesichert wurden wird mit einer Zugangsöffnung begonnen. Durch diese Öffnung kann der innere Retter in das Fahrzeug vordringen und den Patienten soweit stabilisieren, damit mit der Befreiungsöffnung begonnen werden kann. Ist diese Öffnung geschaffen und es kann mit der Personenrettung begonnen werden, so übergibt der Gruppenkommandant das Kommando an den Medic. Somit liegt die tatsächliche Personenrettung unter der Verantwortung des Medic. Er gibt klare Anweisungen für die Rettung und ist bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes für den Patienten verantwortlich.
Tool
In der ersten Phase des Einsatzes kann der Werkzeug-Trupp auch für die Sicherung der Fahrzeuge/Gegenstände eingesetzt werden. Ist dies allerdings abgeschlossen und es kann mit den Zugangs- und Befreiungsöffnungen begonnen werden, so werden diese Arbeiten in der Regel von den 2 eingesetzten Einsatzkräften des Tool-Trupp durchgeführt. Egal ob eine große Seitenraumöffnung, das sogenannte Tunneln des Fahrzeugs oder auch eine Dachöffnung wird von diesem Trupp realisiert. Sie sind in ständiger Absprache mit dem inneren Retter, da immer ein weicher und bei nahen Arbeiten am Patienten ein harter Patientenschutz vorhanden sein muss.
Safety
Um mit der Arbeit an den Fahrzeugen beginnen zu können, müssen diese im Vorfeld stabilisiert und gesichert werden. Diese Aufgabe übernimmt der Safety-Trupp. Fahrzeuge können entweder mit Spanngurten, Unterbauholz, Ketten oder auch mit dem StabFast System gesichert werden. In den Aufgabenbereich des Sicherungs-Trupps fällt ebenso das Abdecken von scharfen Kanten, um Verletzungen der Einsatzkräfte als auch des Patienten zu vermeiden. Die Stabilisierungs- und Sicherungsmittel müssen im Laufe des Einsatzes immer wieder kontrolliert und gegeben falls nachgezogen werden.
TRT-Übungen
Damit all diese Handgriffe im Ernstfall perfekt sitzen und auch die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Teams gestärkt wird, finden regelmäßig sogenannte TRT-Proben statt. Speziell im Vorfeld zu den österreichischen THL-Tagen sind diese Probenphasen sehr intensiv und erfordern viele Stunden an Ehrenamt. Um diese Übungen so real wie möglich zu gestalten, stehen der freiwilligen Feuerwehr Stadt Vils 2 Leitschienen, eine Jerseywand, ein Stromkasten sowie ein Baumstamm zur Verfügung. Diese Gegenstände werden in den Einsatzszenarien auf unterschiedlichste Art und Weise eingesetzt, um ein breites Spektrum an möglichen Unfällen abzudecken.